Die Erfindung des Rassismus in Farbe

Dokumentation

Synopsis

Arte Pressetext: 

Die Reise des Fotografen Robert Lohmeyer ist eine Pioniertat, die jahrzehntelang das Bild Afrikas prägt und die fotografischen Grundlagen des Rassismus legt. Er fotografiert zwischen 1907 und 1909 die deutschen Kolonien in Afrika – erstmals in Farbe. Er soll auf dem Höhepunkt des Imperialismus die Begeisterung für die fernen Besitzungen anstacheln.

Eine Pioniertat prägt jahrzehntelang das Bild von Afrika und den Afrikanern und legt ab 1907 die fotografischen Grundlagen des Rassismus: die Reise des jungen Fotografen Robert Lohmeyer in die deutschen Kolonien Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika (Namibia) und Deutsch-Ostafrika (Tansania).

Im Gepäck hat er die modernste Fotoausrüstung der damaligen Zeit. Er soll die Kolonien auf dem Höhepunkt des Imperialismus in Farbe fotografieren, um die Begeisterung der Bevölkerung für die fernen Besitzungen anzuregen. Es handelt sich um eine akribisch geplante PR-Aktion des Kaiserreichs. Die Bücher mit den Fotos erreichen riesige Auflagen. Noch heute werden die Bilder weiterverbreitet. Lohmeyers Fotos vermitteln das Bild eines „friedlichen Wilden“ in einer paradiesischen Landschaft und einer kolonialen Idylle, die durch ihre Farbigkeit beim Betrachter ein Gefühl von Authentizität und Wahrhaftigkeit hervorruft, und deren Anspruch dem der heutigen Dokumentarfotografie entspricht.

Ein Korrektiv gibt es nicht: Krieg, Krankheit, Hunger und Tod kommen in den Bildern Lohmeyers nicht vor. Auf der Basis unveröffentlichter schriftlicher Quellen und Fotografien folgt die Dokumentation Lohmeyers Reise und erzählt die Geschichte eines Kapitels der Pioniergeschichte der Fotografie und die Geschichte eines Propagandacoups des Imperialismus und Kolonialismus. Es ist auch die Erfindung Afrikas und des Rassismus in Farbe, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind.

Credits

Regie: Michael Mueller
Buch: Michael Mueller & Prof. Dr. Jens Jäger
Schnitt: Indra Misiaczyk-Oster
Kamera: Martin Kießling
Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Jens jäger
Sprecher: Josef Tratnik, Birgitt Fleck, Robert Steudtner
Sounddesign & Mischung: Florian Meyer
Produktionsleitung: Len Reddemann
Herstellungsleitung WDR: Wolfram Gumbert-Brewitt
Redaktion: Mathias Werth
​​​​​​​Produzenten: Till Derenbach, Michael Souvignier
Post Production Supervisor: Ninette Botha
Postproduktion: Act HeadQuarter Media
Service Producer Namibia: Raphael Scriba (Power and Glory Films)
Archive: Archiv der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft, Universitätsbibliothek, Frankfurt am Main, Bundesarchiv, Berlin, Bundesarchiv, Koblenz, Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V. (DFF), Deutsches Museum, München, Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin, Gerda-Henkel-Stiftung, Düsseldorf und vielen mehr.

"Die Erfindung des Rassismus in Farbe" ist eine Auftragsproduktion der Zeitsprung Pictures für den WDR und arte.